Aaaaaaaah.

70 Minuten Jogging. Was heißt das für den ambitionierten Marathonläufer? 14 km. Erholung. Kein glutrotes Gesicht. Kein Blutgeschmack im Mund. Ruhige Atmung. Lockeres Laufen. Keine Anstrengung. Schnell vorbei. Keine Schmerzen.

Als systematisch Trainierender gibt es verschiedene Elemente im Trainigsplan. Schnell, lang, zügig, locker, ruhig, langsam und Kombinationen aus allen. 70 Minuten Jogging heißt: Regeneration und Erhaltung. Egal, welche Trainingsphilosophie man verfolgt muss man für bestimmte Zielzeiten (um Zweifünfundvierzig geht es hier) bestimmte Umfänge laufen. In meinem Fall sind das im Schnitt 120 Kilometer pro Woche bei täglichem Training. Ich muss schon froh sein, dass nur einmal pro Tag reicht.

Die Elemente schnell, lang, zügig, locker, ruhig, langsam und Kombinationen aus allen werden sinnvoll kombiniert. So folgt auf hartes Training, dazu gehört schnell und auch lang, immer Regeneration. Irgendwie logisch, doch oft missachtet. Eines der am schwierigsten zu lernenden Dinge im systematischen Training ist für mich das langsame Laufen. Abgesehen davon, dass mich, auch wenn ich langsam laufe, nicht allzu viele andere Läufer überholen, muss ich mich, wenn es trotzdem mal jemand tut, nach wie vor zusammenreißen. Teilweise spreche ich dann mit mir und beruhige mich. Das hilft. Im Rennradsport sagt man: am Berg ist immer Wettkampf. Läufer sind da entspannter, ich tu dann inzwischen einfach so, als ob ich eine Regenerationseinheit absolviere.

Langsam ist wichtig, gerade im Marathontraining. Das ist schwer zu begreifen für mich. Viele reden vom Training der Fettverbrennung, die wichtig ist, wenn die Kohlenhydrate verbraucht sind. Das stimmt sicherlich. Aber die Power- und sonstigen Gels verhelfen einem ja zur Substitution der Kohlenhydrate im Wettkampf. Also ist es doch eher für die Regeneration, die psychische Entspannung, das Sammeln von Kilometern?

Das Problem ist, so als Laie hat man keinen Trainer, der einem das genau erklärt und keine Zeit, alles auszuprobieren. Ich kann nicht sagen: so, diesen Marathon laufe ich mal mit vorwiegend schnellen Trainingseinheiten und verzichte auf die vielen langen Läufe und schau mal, was passiert. Aber warum eigentlich nicht? Ich habe ja nichts zu verlieren im Gegensatz zu Profis, die von ihrer Leistung abhängig sind. Das ist dann der gaga-Faktor, der dem ambitionierten Laien vorgaukelt, das Erreichen der persönlichen Bestzeit sei wichtig und man dürfe auf keinen Fall etwas im Training verbocken. Also vertrau auf die, die es besser wissen und befolge den Plan.

2 Kommentare

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.