32 Kilometer sollen es sein. Mit ein paar Steigerungen am Schluss. Ja fragt mich denn auch mal jemand? Will ich jedem Sonntag den Sinn durch eine mörderische Laufrunde geben oder geht’s auch mal anders? Aufstehen, duschen, zwei Stunden frühstücken oder so?
Das wäre außerordentlich sinnvoll. Da ist die Wahrscheinlichkeit, dass man über eine Wurzel stolpert und auf den einzigen vierzig Metern mit Publikum derart auf die Fresse fliegt, dass einem neben einem aufgerissenen Knie noch eine lädierte Schulter und eine sehr schmerzende Hand bleibt, viel geringer. Man säße einfach nur beim Cappuccino und Croissant und überlegte, welcher See es zum Baden sein soll, anstatt mehrere dieser zum Baden sehr geeigneten laufend zu umrunden. Gut, beim Weg dorthin könnte man auch fallen, aber eher nicht im 4:45er Tempo. Wusch zack. So schnell kann man liegen. Wurzel wusch zack.
Kann auch anders ausgehen. Ich durfte aufstehen. Und weiterlaufen. So ein Hubschrauberflug hätte auch was. Vor allem müsste ich dann nicht morgen schon wieder laufen. Mit schmerzender Knie-Hand-Schulter. Wusch zack flapflap. Ich liebe Hubschrauber. Aber so im Nachhinein betrachtet ist es schon besser, die 32 Kilometer voll gemacht zu haben. Laufend.
Am Abend des Herrn tut dem zarten Läuferchen alles ein bisschen weh. Aber er darf weitermachen. Laufen bis der Arzt kommt. Also der, der sowieso da ist am 27. September. Der, den ich nicht brauche und hoffentlich auch niemand anderes.
Mit blutendem Knie sollen es dann noch fünf Steigerungen sein. Der ambitionierte Läufer fragt nicht sondern befolgt. Das ist Ehrensache. Aber auch irgendwie Hormonsache. Ab Kilometer 26 merkt man nicht mehr so viel. Bei Kilometer 41 haben mir mal zwei sehr gute Freunde quasi ins Gesicht gebrüllt. Nix. Gar nix. Auch im Nachhinein nix. Alles genauestens intellektuell rekonstruiert. Nix. Gar nix. Der nebenstehende Fremde meinte nur: „Der merkt nüschd mea!“ Selten so recht gehabt. Wür ick sajn.