Ja, ich gebe es zu. Es ist schwer, im Winter zu laufen. Das strenge Kontinentalklima macht einem das Leben als Läufer manchmal schwer. Aber was hilft’s?
Natürlich kann man fluchen. Das hilft auch. Kräftig gegen den Eiswind im Gesicht fluchen. Oder gegen die vereisten Wege. Es sind ja nur die Laufwege vereist, die Wiesen, die Straßen und alles außer der Strecke, auf der ich laufe sind schon seit Wochen schnee- und eisfrei. Ich nenne dieses Phänomen die Vergletscherung der Laufwege. Dagegen muss man fluchen. Gegen die Rutschigkeit, gegen die Folter des Läufers. Wer macht das und vor allem warum?
Wer ist dafür verantwortlich, den Läufer im Winter zusätzlich zu behindern? Stetig stehender Gegenwind, vereiste Laufwege, Eiseskälte. Wüsste ich es nicht besser, würde ich denken, das sei Zufall. Die Anhäufung der Hindernisse kann aber kein Zufall sein. So böse kann der Zufall gar nicht sein.
Ich bin aber noch böser. Ich sehe es einfach als Super-Training an. Wie die Gegenstromanlage im Schwimmbad. Die Satellitenmessung zeigt 6:03 min/km an, aber es sind eigentlich 4:23. Laut Puls jedenfalls.
Insofern, lieber Herr Winterarsch, mach ruhig weiter so. Was uns nicht umbringt, macht uns schneller. Uns Winterläufer.
[…] ich von zentimeterdicken Eiskugeln fast erschlagen wurde“ oder eben die erst kurz vergangene Vergletscherung. Wenn jemand im Winter laufen tut, dann kann er was verzählen. Frei nach Matthias […]
[…] Winter machen wir es mal so, dass es wenig schneit, aber gerade viel genug, dass die Wege vergletschern, dann lassen wir es monatelang weit unter Null, damit die Gletscher lang anhalten und die […]