Jetzt ist die Zeit der großen Pläne. Darf’s denn ein bisschen mehr sein? Oder ist es nur der Halbmarathon im Frühjahr und der Marathon im Herbst? Ich finde, manchmal darf es auch etwas mehr sein. Allerdings kommt man bei der Wettbewerbsjahresplanung sehr oft in zeitliche Schwierigkeiten. Wenn man bedenkt, dass allein die Vorbereitung auf den Herbstmarathon ein Vierteljahr Laufen in Vollzeit und allgemeinen Verzichts bedeutet, erscheint ein eingeschobener Ultralauf geradezu absurd. Gibt es denn in diesem Jahr noch etwas anderes außer Laufen?
Mein Vorsatz für dieses Jahr ist: „Lauf, du Sau!“ Also immer, mehr, schneller, ausschließlicher, extremer, länger. Könnte man so sehen. Ich könnte aber auch versuchen, das Laufen noch besser ins Leben zu integrieren und es nicht ganz so als ver- und entrücktes externes Element zu betrachten.
Der Süchtige integriert seine Sucht, um sie normal erscheinen zu lassen. Sucht ist also keine Sucht, sondern normaler Bestandteil des Lebens. Okay. So mache ich das.
Aber wie laufe ich 73 km im Mai? Rennsteig heißt der Pfad der Entrückten, im Thüringer Urwald mit 1.867 Metern, die es hinauf geht und etwas weniger wieder runter. Vier Monate vor dem Marathon ein Ultramarathon. Das ist der Stoff aus dem Überlastungen gemacht werden. Wenn man es falsch macht. Mein Ziel muss also sein: „Lauf langsam, du Sau!“ So mache ich das. Ein läuferischer Spaziergang sozusagen. Ein Ultramarathon als Vorbereitungs-Wettkampf für den Marathon. Ein interessantes Experiment.
Ich halte dich auf dem Laufenden.
[…] uns an LSD. Das ist eigentlich für das Halbmarathontraining etwas viel, aber wir erinnern uns an große Pläne. Und außerdem muss gebüßt werden. Es muss gebüßt werden. Das ist eine passive Formulierung, […]