Umfang

120 km die Woche. Die, so sagt die Erfahrung und die Gewohnheit, sind nötig, wenn man sich so etwa zwei Stunden und fünfundvierzig Minuten Zeit für die Marathondistanz nehmen will. Das ist recht viel. Etwa 17 km pro Tag. Asiatische Top-Athleten erledigen gelegentlich bis zu dreihundert Kilometer pro Woche. Das ist mehr als ein Marathon pro Tag. Allerdings aufgeteilt in zwei oder manchmal drei Einheiten pro Tag.

Nun gibt es auch Theorien, die den Umfang zumindest psychologisch zu reduzieren versuchen. Drei Einheiten pro Woche sollen reichen. Die aber sehr intensiv. Und dazwischen soll man Alternativsport, wie Schwimmen und Radfahren machen. Soll die Gelenke schonen und soll sogar funktionieren. Aber das muss mir erstmal jemand beweisen. Natürlich ist der Wunsch groß, mit weniger Aufwand das Gleiche zu erreichen. Aber das Alte hat ja schon immer ganz gut funktioniert und was der Bauer nicht kennt, das isst er nicht. Doch nagt es an mir. Mache ich das mal? Ein großes Experiment mit ungewissem Ausgang. Trial and error. Irgendwann mal. Bestimmt.

So lange aber richte ich mich nach den konservativen Plänen und Laufe den  geforderten Umfang. Mit den ganzen Junk-Kilometern, wie sie die Verfechter der anderen Methode nennen. Mal ehrlich: diese so genannten Junk-Kilometer sind das Schönste an den Trainingsplänen. Statt immer auf die Uhr zu schauen und zu merken, dass man wieder zu langsam ist, schaut man sich die Umgebung an und nur mal kurz auf die Uhr, um zu sehen, dass man zu schnell ist. Zu schnell! Das ist Erholung. Bremsen. Langsamer laufen. Ruhig atmen. Locker machen. Entspannung der Psyche. Junk-Kilometer. Von wegen. Das ist quality-time. Run-life-balance. I like. 

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